Nachdem im letzten Jahr fünf Feuerwehrmänner unserer Einheit die Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger bestanden haben, ging es für drei der Gruppe am Samstag, den 14.11.15 zusammen mit weiteren Kameraden aus den Einheiten St. Goarshausen, Dahlheim, Kamp-Bornhofen, Weisel und Bornich zur Heißausbildung in das Trainings- und Kompetenzzentrum der Feuerwehr ins Miehlener Industriegebiet. Nach der Begrüßung durch die Mitarbeiter folgte eine theoretische Unterweisung, die das Verhalten in und um die Anlage herum verdeutlichen sollte.
Im Folgenden wurde das weitere Vorgehen im Verlaufe des Tages besprochen. Während des gemeinsamen Frühstücks, wurde der Anlage schon einmal kräftig eingeheizt und diverse Holzpaletten in einem der acht Überseecontainer in Brand gesetzt.
Nach der gemeinsamen Stärkung fand die Unterweisung in die Atemschutzgeräte statt und die ersten Trupps stellten ihre Einsatzbereitschaft her. Die erste Übung am Vormittag sah vor, drei der Container von denen zwei eine nachtgestellte Atemschutzübungsstrecke mit Hindernissen und Kriechstrecken enthielten sowie der eigentlichen Brandkammer, in der die Holzpaletten verfeuert wurden, gemeinsam mit einem Trainer zu begehen. In Dreiertrupps wurde die Anlage mit dem Trainer betreten und zur Steigerung der körperlichen Belastung noch diverse Feuerwehrgegenstände wie Schläuche und Feuerlöscher mitgenommen. Nach dem Durchqueren des ersten Teils der Kriechstrecke, in der neben dichtem Rauch auch Temperaturen von bis zu 150°C vorherrschten, ging es durch den eigentlichen Brandraum. Dort waren die Feuerwehrleute Temperaturen von bis zu 350°C ausgesetzt und man war erstaunt, was die persönliche Schutzkleidung alles mitmacht. Nichts desto Trotz bekamen einige Kameraden „einen Satz heiße Ohren“ verpasst. Hinter der Brandkammer schloss sich der zweite Teil der Orientierungsstrecke an, bei der es wieder galt, im Team diverse Hindernisse zu meistern. Hier waren Temperaturen von etwa 100°C vorherrschend.
Direkt im Anschluss der Begehung folgte eine kurze Nachbesprechung mit dem Trainer, wie jeder den Durchgang persönlich empfunden hat. Während der Mittagspause wurden die Flaschen der Atemschutzgeräte wieder befüllt und die nächste Übung, einen simulierten Tiefgaragenbrand, vorbereitet.
In dieser zweiten Übung am Nachtmittag wurde in Zweiertrupps vorgegangen und die Atemschutzneulinge konnten zeigen, was sie in der Theorie gelernt haben. So galt es, im Vorraum zum eigentlichen Brandraum, in dem uns ein brennendes Auto erwartete, zunächst ein effizientes Schlauchmanagement durchzuführen und die Tür zum Brandraum auf ihre Temperatur zu überprüfen. Im Anschluss daran wurde ausführlich auf das Türöffnungsprozedere eingegangen und mit kurzen Sprühstößen die Temperatur im Brandraum gesenkt. Im Brandraum selbst suchte man dann bei Temperaturen von bis zu 300°C alle Ecken nach eventuell vermissten Personen ab und konnte die theoretischen Kenntnisse zu Rauchgaskühlung und indirekte Brandbekämpfung am praktischen Objekt üben, sodass jeder Feuerwehrmann auf seine Kosten kam. Auch im Anschluss an diese Übung wurde direkt eine kurze Nachbesprechung durchgeführt, um die erlebten Erfahrungen auszutauschen und Verbesserungsvorschläge beim Vorgehen zu diskutieren.
Nach einer erfrischenden Dusche traf man sich dann im Anschluss zu einer gemeinsamen Abschlussbesprechung und ließ den Tag Revue passieren. Insgesamt ziehen wir nur positive Eindrücke aus diesem Tag. Es war interessant zu sehen, wo die Grenzen unserer Schutzkleidung liegen und auch die körperlichen Grenzen jedes Einzelnen eine wichtige Rolle im Einsatz unter Atemschutz spielen. Unbezahlbar waren auch die Erfahrungen, die im Einsatzszenario am Nachmittag gemacht werden konnten und so wichtige Theoriekenntnisse in die Praxis umgesetzt werden konnten.